Home

Ostfriesische Besonderheiten

Ahnenliste

Ortsliste

Berufe

Fachbegriffe

Stammbaum

Bilder & Geschichten

Kopfschatzung

Quellen

Links

Hilfe für Ahnenforscher

  

 

Böttcher Genealogie-Topliste

Votingbutton

Kopfschatzung

Die Kopfschatzung von 1719:

 

In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember des Jahres 1717 wurde die norddeutsche Küste von einer heftigen Sturmflut heimgesucht. Nach diesem Datum wurde sie auch "Weihnachtsflut" genannt. An sämtlichen Küstenabschnitten gab es verheerende Deichbrüche sowie Zerstörungen an Häusern und anderen Gebäuden. Allein in Ostfriesland und im Harlingerland  kamen in dieser Nacht fast 2.800 Menschen ums Leben. Hinzu kamen enorme Verluste von Vieh. Stellenweise sollte das Wasser der Nordsee auf Grund der zerstörten Deiche noch 6 Jahre lang ins Landesinnere laufen und die Felder überfluten. Hierdurch waren die Bewohner vieler Dörfer noch über Jahre von Hungersnöten bedroht. Diese Situation wurde durch die folgenden Sturmfluten in den Jahren 1718 und 1720 noch verschlimmert. Ein großes Anliegen der Landesherren war es daher, die zerstörten Deiche schnellstmöglich zu erneuern, was jedoch durch die fehlende Finanzkraft schon sehr bald zum Scheitern verurteilt war.

 

Somit wurde im Jahr 1719 eine außerordentliche Kopfsteuer ausgeschrieben und eine Steuerliste in Auftrag gegeben nach der die Einwohner entsprechend ihrer Verhältnisse besteuert werden sollten. Aufgelistet wurden in allen Dörfern die Einwohner welche älter als 12 Jahre waren mit Angabe aller im Haushalt lebenden Personen sowie teilweise Angabe von Stand, Vieh und Landbesitz.

 

Im Jahr 1999 brachte die Upstalsboom-Gesellschaft diese, von Erhard Schulte in mühevoller Arbeit zu einem Buch zusammengefassten Steuerlisten heraus. Da in vielen Dörfern die ersten Kirchenbucheintragungen erst ab etwa 1700 oder später begannen, ist diese sogenannte Kopfschatzung zu einem wertvollen Nachschlagewerk für Ahnenforscher geworden. Es lassen sich noch einige verwandtschaftliche Verhältnisse feststellen, die aus den Kirchenbüchern und den entsprechenden Ortssippenbüchern sowie Ortsfamilienbüchern nicht hervorgehen würden.

Die Kopfschatzung von 1757:

 

Im Jahr 1757 war Ostfriesland, nach der Erlöschen des fürstlichen Herrscherhausen Cirksena, bereits 13 Jahre lang unter preußischer Herrschaft. Seit einem Jahr tobte bereits der als "Siebenjährige Krieg" bekannt gewordene Konflikt zwischen dem Bündnis von Preußen, Großbritannien und Hannover und dem Bündnis von Frankreich, Österreich und Russland in Europa. Dies erforderte enorme finanzielle Aufwendungen. So war der preußische König bestrebt, diese kriegsbedingten Ausgaben durch weitere Besteuerungen der Untertanen sicherzustellen.

 

Daher wurden, wie auch schon im Jahr 1719, Steuerlisten erstellt, welche nahezu alle Einwohner in Ostfriesland mit ihren Vermögensverhältnissen und den im Haushalt lebenden Personen enthalten.

 

Diese Listen wurden im Jahr 2009/10 durch Wiard Hinrichs zu einem 2-Bändigen Gesamtwerk zusammengefasst und von der Upstalsboom-Gesellschaft herausgebracht. Auch hier lassen sich auf Grund der namentlichen Nennung umfangreiche Rückschlüsse auf verwandtschaftliche Verhältnisse und Lebensdaten ziehen.

 

 

 

 

Zur Kopfschatzung von 1719 >>>                     Zur Kopfschatzung von 1757 >>> 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 © 2008 by Marcus Reichel   MR

Letzte Aktualisierung 16.05.2010